Eigentlich war die Salzburger Residenz einst Sitz der Fürsterzbischöfe. Von hier tätigten Sie ihre weltlichen und kirchlichen Agenden. Einer dieser Fürsterzbischöfe war Marcus Sitticus von Hohenems. Er ließ sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts außerhalb der Stadt eine zusätzliche aber sehr außergewöhnliche Residenz errichten.

Die für damalige Verhältnisse äußerst moderne Villa nach italienischem Vorbild entstand im Süden der Stadt und hat bis heute einige unerwartete Besonderheiten zu bieten. Schloss Hellbrunn mit der umliegenden Parkanlage und dem angrenzenden Tierpark sollte fortan zur Sommerresidenz der Fürsterzbischöfe werden.

Ein Hauch Italien in Salzburg

Marcus Sitticus wuchs in Italien auf und lernte hier die italienische Lebensweise und den modernen Zeitgeist des südlichen Landes kennen. Nach einer bewegten Kindheit und Jugend kam er schließlich nach Salzburg und wurde im Oktober 1612 zum neuen Erzbischof geweiht. Bereits im darauffolgenden Jahr beauftragte er den oberitalienischen Architekten Santino Solari mit dem Bau von Schloss Hellbrunn.

Schloss Hellbrunn sollte ein Lustschloss werden, wie er es von Italien bereits kannte. Sitticus wünschte sich eine Sommerresidenz, wo er große Feste feiern, Gäste bewirten und Spaß haben konnte. Das Schloss und die angrenzende Parkanlage zählen zur Spätrenaissance. Klare Formen und ein minimaler Einsatz von Schmuckelementen sind Zeugnis dafür.

Bezaubernde Einfachheit

Von Salzburg kommend führt die Hellbrunner Allee Besucher direkt zur Hauptzufahrt und in Folge zum Schlosshof von Schloss Hellbrunn. Von hier ist die Sicht auf das symmetrisch angelegte Gebäude optimal. Heute ist das Schloss für Besucher zugänglich. Es kann entweder mit einer Führung oder ohne Führung mit Audio-Guide besichtigt werden.

Im Winter verwandelt sich der wunderschöne Schlosshof in ein wahres Winterwunderland. Dann findet hier der Hellbrunner Adventzauber statt. Im Sommer dagegen ist Schloss Hellbrunn ein beliebter Veranstaltungsort. Sommerfeste und Kammerkonzerte locken Menschen aus aller Welt hierher. Heiratswillige finden im Schloss Hellbrunn eine der schönsten Hochzeitslocations Österreichs und wohl eine der bekanntesten der Filmgeschichte.

Der Hellbrunner Park

Im Hellbrunner Park, der das Schloss umgibt, befindet sich jener Pavillon, in der eine der romantischsten Szenen des Musicals “The Sound of Music” gedreht wurde. Nach den Dreharbeiten in Schloss Leopoldskron wurde der Pavillon nach Hellbrunn gebracht. Hier steht er nun allen Besuchern von Hellbrunn zur Verfügung und ist ein beliebtes Fotomotiv. Verliebte können sich hier das Ja-Wort geben und durch den berühmten Rosenbogen hinaus in ein gemeinsames Leben schreiten.

In Teilen des Schlosses sowie direkt anschließend befinden sich die berüchtigten Wasserspiele Hellbrunn. Wer die Zeit dazu hat, sollte diese außergewöhnliche Attraktion unbedingt besuchen. Schloss Hellbrunn ist darüber hinaus von einem weitläufigen Schlosspark umgeben. Der historische Hellbrunner Park grenzt im Westen direkt an eine weitere Sehenswürdigkeit Salzburgs an: den Zoo Salzburg.

Abseits der Wasserspiele ist der Hellbrunner Park frei zugänglich. Die Anlage gliedert sich in mehrere Bereiche und hat sich mit der Zeit teilweise gewandelt. Der manieristische Garten liegt im Wasserparterre. Hier befinden sich neben den Wasserspielen die Schlossweiher. Dieser Bereich ist gekennzeichnet durch barocke Ornamente und kunstvolle Wasserbecken.

Der barocke Ziergarten

Hier wurden einst sowohl seltene Fische aber auch Forellen gehalten. Heute können Besucher in einem der Becken Störe bewundern. Mittelpunkt dieses barocken Ziergartens ist der große Weiher mit rechteckiger Insel. Kunstvoll in Kastenform geschnittene Alleen zieren die Wege, Einhörner und Obelisken ziehen den Blick der Besucher auf sich.

Der Jagdwildgarten

Östlich befinden sich Wiesen, die Teil des Jagdwildgartens sind. Hier tummeln sich Kinder am Spielplatz, eine große Liegewiese lädt zur Rast ein und ein Fitness-Parcours steht allen sportlich aktiven Besuchern zur Verfügung. Hier ist Platz für all jene, die Bewegung lieben.

Ebenfalls zum Hellbrunner Park gehört der Hellbrunner Berg, wo sich das Steintheater befindet. Dabei handelt es sich um die älteste erhaltene Freilichtbühne nördlich der Alpen. Auch dieses Theater entstand zu Zeiten des Marcus Sitticus. Aufzeichnungen zufolge sollen weltliche aber auch geistliche Bühnenwerke hier aufgeführt worden sein.

Erbaut im Jahr 1615 thront das Monatsschlössl auf dem Hellbrunner Berg. Auch dieses kleine Schloss, dessen Bauzeit lediglich wenige Monate betrug, wurde von Fürsterzbischof Marcus Sitticus in Auftrag gegeben. Er soll das Bauwerk der Spätrenaissance für Erzherzog Maximilian erbauen haben lassen. Seit dem Jahr 1923 beherbergt das Schlösschen das Salzburger Volkskunde Museum.

Der sakrale Garten

Der letzte große Bereich ist der sakrale Garten. Dieser sollte möglichst naturgetreu im Geiste des Kapuzinerordens den Gegensatz zum feudalen Barockgarten darstellen. Sittikus wollte die Andacht nicht durch den weltlichen Prunk stören. Bis heute ist ein Wildnisgarten erhalten, der sich um den Anifer Alterbach legt.

Sowohl das Schloss Hellbrunn als auch der Hellbrunner Park befinden sich heute im Eigentum der Stadt Salzburg. Die gesamte Anlage samt Gartenbaudenkmalen steht mittlerweile unter Denkmal- und Naturschutz.

Lage/Anreise

Öffnungszeiten

28.-31. März, April: 9.30-17.30 Uhr
Mai, Juni: 9.30-18.30 Uhr
Juli, August: 9.30-19 Uhr
September: 9.30-18.30 Uhr
Oktober, 1. November: 9.30-17.30 Uhr