Im Herzen unserer Stadt Salzburg befindet sich der bezaubernde und wunderschöne barocke Mirabellgarten. Er zieht nicht nur Touristen magisch an. Einheimische treffen sich gerne hier, um ein wenig zu flanieren und zu entspannen. Der vielfältige Garten des Schlosses Mirabell steht in seiner Gesamtheit unter Denkmalschutz und ist Teil des UNESCO-Welterbes Historisches Zentrum der Stadt Salzburg.

Geschichte eines bezaubernden Gartens

Die Geschichte des an das Schloss Mirabell angrenzenden Mirabellgartens begann im Jahr 1606 als Schlossgarten des damaligen Schloss Altenau. Johann Bernhard Fischer von Erlach wurde im Jahr 1689 gemeinsam mit anderen Künstlern beauftragt, Schloss und Garten umzugestalten.

Der Garten wurde in einen Barockgarten verwandelt, eine Marmorbalustrade entstand, die mit prachtvollen Marmorstatuen geschmückt wurde. In den Jahren 1721 bis 1727 erhielten die beiden Orangerien östlich des neuen Parterres ein neues Erscheinungsbild. Der Öffentlichkeit zugänglich wurde der Garten ab 1817.

Der Mirabellgarten wechselt den Eigentümer

Einige Jahre später, nämlich 1866 ging der Garten ins Eigentum der Stadtgemeinde Salzburg über. Weitere Umbauten folgten. So entstanden die große Marmortreppe und die “Große Fontäne”. Zu Ende des 19. Jahrhunderts existierte im Mirabellgarten auch ein Denkmal für den berühmtesten Sohn der Stadt - für Wolfgang Amadeus Mozart.

Ebenso wie die Gartenanlage steht auch die gesamte Anlage von Schloss Mirabell unter Denkmalschutz und gehört dem UNESCO-Welterbe an. Im Prunksaal musizierte einst die Familie Mozart. Heute finden im historisch bedeutenden Konzertsaal die berühmten Schlosskonzerte statt. Konzerte, die alte Traditionen fortführen und so stimmungsvoll, lebendig und intensiv sind wie wohl sonst nirgendwo.

Es gibt viel zu entdecken

Heute ist der Mirabellgarten Salzburgs Gartenjuwel und besticht mit seinen vielfältigen Elementen und der einzigartigen barocken Atmosphäre. Besucher erwartet eine Varietät an blühenden Blumen, Ornamente, Labyrinthe, historische Vasen, Brunnen und Skulpturen sowie Götter und Zwerge.

Der Mirabellgarten gliedert sich in mehrere Abschnitte, die zu besichtigen sind. Dazu zählen

  • Das Große Gartenparterre mit südlich angrenzendem Lindenhain
  • Das Kleine Gartenparterre mit südlich angrenzendem Boskett
  • Der Theatergarten oder Heckentheater
  • Der Zwergerlgarten
  • Der Bastionsgarten oder Wasserbastei
  • Die Orangerie und der Rosengarten

Das große Gartenparterre

Das Zentrum dieses Abschnittes nimmt die “Große Fontäne” ein. Um diesen Brunnen befinden sich vier hohe Sockel mit Figurenpaaren. Sie symbolisieren die vier Elemente Wasser, Feuer, Erde und Luft. Auf diese Elemente trifft die griechische Mythologie, unschwer an den Figuren zu erkennen.

Paris mit Helena, Aeneas mit Anchises, Herkules mit Anthaeus und Hades mit Persephone lassen weitere Interpretationen der Symbolik zu. Die Statuen acht weiblicher und acht männlicher Götter, die im Lindenhain auf den Balustraden zu sehen sind, entstanden gegen Ende des 17. Jahrhunderts und haben gleichfalls Symbolcharakter.

Das Kleine Gartenparterre

Bekanntes Motiv von Brautpaaren ist der Pegasusbrunnen. Er befindet sich im Kleinen Gartenparterre. Hier treffen sich bei warmen Temperaturen Jung und Alt. Dann wird geplaudert, gelesen oder einfach nur entspannt. Dieser Brunnen, in dem immer Münzen glitzern, diente einst dazu Pferde zu tränken und zu waschen.

Das Heckentheater ist das älteste Naturtheater Europas und gleichzeitig das einzige noch in Österreich erhaltene. Diese natürliche Kulisse wird auch heute noch ab und zu für Aufführungen verwendet. Es finden hier vor allem Theateraufführungen, Brauchtumsveranstaltungen aber auch Konzerte statt.

Der Zwergerlgarten

Wer sich unter einem Zwergerlgarten einen nett angelegten Garten mit entzückenden kleinen Figuren vorstellt, der wird im Mirabellgarten wohl bitter enttäuscht werden. Vielmehr galten im Altertum kleinwüchsige und missgebildete Menschen als Zwerge.

Sie dienten vorwiegend der Belustigung der damaligen Herrscher. Sowohl während der Renaissance als auch des Barock war die Anstellung kleinwüchsiger und missgebildeter Menschen Usus.

So wirkt der Salzburger Zwergerlgarten auf den ersten Blick für viele Besucher äußerst grotesk und manchmal sogar abstoßend. Die 28 mannshohen Figuren wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts verkauft, weil immer mehr negative Stimmen zu hören waren.

Nach dem 1. Weltkrieg bedauerte man diesen Schritt und versuchte die Zwerge wieder zu finden. Bis heute konnten 17 Statuen ihren Platz im Mirabellgarten wieder einnehmen. Nach den anderen wird immer noch gesucht. Der Zwergerlgarten ist über eine kleine Treppe erreichbar.

Als kleiner Geheimtipp innerhalb des Mirabellgartens gilt die Orangerie mit dem Palmenhaus. Im Nordteil befindet sich ein kleiner tropischer Garten mit einem Becken, in dem Schildkröten und Goldfische zu bewundern sind. Der große Vogelkäfig wird Vogelliebhaber erfreuen.

Lage/Anreise

Öffnungszeiten

Der Mirabellgarten ist täglich von 6.00 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit frei zugänglich. Der Garten ist barrierefrei. Ein Besuch mit Kindern kann zu einer wahren Entdeckungsreise werden, denn es gibt jede Menge zu zu erleben.
Heckentheater und Zwergerlgarten sind während der Wintermonate geschlossen.
Die Orangerie ist ganzjährig von 9.00 bis 16.00 Uhr geöffnet.