Salzburger Glockenspiel
Das Salzburger Glockenspiel
Besucher unserer wunderschönen Barockstadt Salzburg erleben täglich geschäftiges Treiben in den kleinen Gassen. Doch zwischendurch halten viele dieser Menschen kurz inne, um zu lauschen und zu staunen. Vor allem jene, die zum ersten Mal in der Stadt sind, blicken dann suchend zu den aufragenden Türmen.
Sie versuchen zu erkennen, woher die zarten und zauberhaft anmutenden Klänge kommen, die dann zu hören sind. Es ist die zarte Musik des Salzburger Glockenspiels, das seit mehr als 300 Jahren immer noch Menschen in seinen Bann zieht.
Wie die Glocken nach Salzburg kamen
Im Jahr 1695 kaufte Erzbischof Thun beim Glockengießer Melchior de Haze in Antwerpen 35 Glocken. Die Glocken mit einem Gewicht zwischen fünf und dreihundert Kilogramm wurden mit Pferdefuhrwerken in unser Salzburg transportiert. Um das erworbene Glockenspiel unterbringen zu können, musste der Turm an der Westseite der heutigen Neuen Residenz erhöht werden.
Der Großuhrenmachermeister Jeremias Sauter informierte sich dann in der “Heimat der Glockenspiele”, in Amsterdam über deren Funktionsweise. Seine theoretischen Erkenntnisse setzte er danach gemeinsam mit dem Glockengießer Benedikt Eisenberger bei der Herstellung eines Antriebsmechanismus praktisch um.
Handwerk in Perfektion
Entstanden ist ein höchst komplexes Werk mit einem sehr komplizierten Mechanismus. Zahlreiche Zahnräder, eine Seilrolle mit Gewicht, Messingplatten, Holz- und Metallstäbe, eine riesige Metallwalze sowie Seilzüge bilden bis heute die Grundlage des Salzburger Glockenspiels.
Ende 1703 erklang das Salzburger Glockenspiel zum allerersten Mal. Damals mussten die Gewichte drei Mal täglich händisch in die Höhe gekurbelt werden, um das Werk in Gang zu setzen. Im Jahr 1873 folgte ein Uhrwerk, das das Spielwerk auslösen konnte.
Auch das Glockenspiel wird modern
Heute funktioniert es allerdings mittels einer elektrischen Uhr. Für den Antrieb folgt 1969 ein Elektromotor, der das Läuten des Glockenspiels deutlich erleichterte. Das Glockenspiel kann bis heute auch manuell betrieben werden. Dazu wird ein an einem Seil hängender Holzkorb mit Gewichten hochgezogen. Die Schwerkraft sorgt dann für den Ablauf der Mechanik.
100 Musikstücke können gespielt werden. Das Repertoire ändert sich monatlich. Dabei sind Stücke von Haydn und natürlich Wolfgang Amadeus Mozart. Weihnachten erklingt das bekannteste Weihnachtslied der Welt. Stille Nacht, Heilige Nacht ist jenes Lied, das aus der Feder von Lehrer Franz Xaver Gruber und Hilfspfarrer Joseph Mohr stammt und von Salzburg die Welt eroberte.
Blick auf die Glocken und die Altstadt
Wenn Sie sich für die beeindruckende Konstruktion des Glockenspiels interessieren, haben Sie die Möglichkeit dieses während eines Besuchs im Salzburg Museum zu bestaunen. Von Ende März bis Ende Oktober finden spezielle Führungen statt, die Besuchern das Wunderwerk der Glockenspielmechanik zugänglich machen.
Von den Etagen mit der Mechanik gelangen Sie über eine Holzstiege auf die Aussichtsplattform in luftiger Höhe. Nun stehen Sie genau vor den Glocken, die alltäglich die Salzburger Innenstadt mit ihrem Klang verzücken. Wenn Sie sich drehen, haben Sie von der Plattform gleichzeitig einen hervorragenden Ausblick über unser einzigartiges Salzburg.
Lage/Anreise
Öffnungszeiten
Das Glockenspiel ist jeden Tag um 7.00, 11.00 und 18.00 Uhr in der Altstadt Salzburgs zu hören. Der Glockenspielturm kann im Rahmen einer Führung durch das Salzburg Museum von Ende März bis Ende Oktober besichtigt werden.