Wasserspiele Hellbrunn
Das Schloss Hellbrunn ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten unserer Stadt Salzburg. Das liegt jedoch nicht nur an dessen besonderer Architektur oder seiner herausragenden Geschichte. Vielmehr sind es nicht selten die Wasserspiele Hellbrunn, die Jung und Alt hierher locken. Mit den weltberühmten Wasserspielen Hellbrunn hat Marcus Sitticus eine Attraktion geschaffen, die überrascht, begeistert und immer wieder für lachende Gesichter sorgt.
Wasserspiele stammen aus Italien
Wasserspiele waren typisch für die Zeit der späten Renaissance und des Manierismus. Vor allem die Italiener waren Meister der Gestaltung von Grotten und Teichen. Marcus Sitticus, Fürsterzbischof von Salzburg, ließ in den Jahren 1613 bis 1615 Schloss Hellbrunn samt umliegender Parkanlage errichten. Teil dieses Gesamtwerkes im Süden unserer Stadt Salzburg bildeten die Wasserspiele, die um 1613 in Auftrag gegeben wurden.
Vorbilder für Hellbrunn waren vor allem die Villa d’Este in Tivoli sowie Parkanlagen in Norditalien. Schon bald nach der Fertigstellung erlangten die aufwendigen Wasserspiele Hellbrunn Berühmtheit, die weit über Salzburg und Österreich hinausging. Vielleicht erkennen Besucher heute nicht mehr ganz die Magie, die im 17. Jahrhundert von den Wasserattraktionen ausging. Die Wasserspiele Hellbrunn sind jedoch bis heute eine Besonderheit, die sowohl Erwachsene als auch Kinder begeistert und verzaubert.
Die Wasserspiele Hellbrunn sollten Sie idealerweise bei Schönwetter und warmen Temperaturen erleben. Nehmen Sie Familie und Freunde mit und lassen Sie Regenschutz und Gummistiefel zu Hause! Das garantiert Ihnen maximalen Spaß und vielleicht auch ein klein wenig Schadenfreude. Genießen Sie einfach die geführte Tour durch magisch anmutende Grotten, vorbei an Wasser speienden Skulpturen, an Brunnen und Wasserfontänen und lächeln Sie!
Die Grotten
Ganze fünf Grotten zählen zu den Hauptattraktionen der Wasserspiele Hellbrunn, die allesamt für ungläubiges Staunen sorgen. In der Vogelsanggrotte hören Sie 10 verschiedene Vogelstimmen. Diese kommen jedoch nicht vom Band. Sie werden von einer aufwendigen Mechanik mit Pfeifen, Wasserrad und Stiftwalze nur durch Wasserkraft erzeugt. Diese Mechanik nimmt einen kompletten Raum im Schloss Hellbrunn ein.
Die Ruinengrotte wirkt auf den ersten Blick genau so, wie ihr Name vermuten lässt. Fakt ist, dass dieser Eindruck völliger Zerstörung ein hochwertiges architektonisches Kunstwerk ist. Mittelpunkt der Neptungrotte ist eine blecherne Fratze, die eigentlich so gar nicht dorthin passt. Wasser sorgt dafür, dass sie die Augen rollt und auch noch die Zunge herausstreckt. Was hat Marcus Sitticus wohl von seinen Gästen gehalten? Ach ja, und eine kleine Überraschung hat die Grotte für Sie auch noch zu bieten!
Ganz verspielt dagegen zeigt sich die Venusgrotte, die ein Manifest der damaligen Zeit darstellt. Der Mensch dachte, die Natur beherrschen zu können. So tritt Venus auf den Kopf eines Delfins, der daraufhin Wasser speit, das sich wiederum über einen Blumenstrauß ergießt. Auch der augenscheinliche Glasstab zwischen den Mäulern zweier Schildkröten ist nichts anderes als ein simpler Wasserstrahl.
Die Mydas- oder Kronengrotte wartet mit einer Krone auf, die von einem Wasserstrahl gehoben und gesenkt wird. Die Spiegelgrotte zieht den Blick des Besuchers auf die vielen konvexen Spiegel, die in die Wandornamente eingebaut sind und optische Effekte erzeugen. Muschel- und Steindekor erwarten den Besucher in der Muschelgrotte. Die Deckenfresken haben im Lauf der Zeit allerdings sehr gelitten und sind nur mehr in Spuren erkennbar.
Römisches Theater und Festtisch
Ein Highlight des Rundganges ist mit Sicherheit das Theatrum, ein römisches Theater. Auch hier stammt die Vorlage aus Italien. Ein bogenförmiger Wandaufbau mit Kieselmosaik, das Prunkwappen des Marcus Sitticus und die römische Siegesgöttin sind die markanten Teile der Anlage. Der Fürstentisch war einst Treffpunkt für Feste und Gesellschaften.
Der riesige Marmortisch zeigt die Wappentiere Löwe und Steinbock sowie ein Schnurrelief mit Früchten. Die Wappentiere umarmen sich, was das Motto “Göttlicher Wille vereint auch Gegensätze” bildlich darstellt. Ein Becken in der Mitte des Tisches mit fließendem Wasser diente zu Kühlung von Getränken. Es wäre ja nicht der Tisch von Marcus Sitticus, wenn nicht auch hier die eine oder andere Überraschung auf seine Gäste gewartet hätte.
Im Oktober 1752 wurde das Mechanische Theater fertiggestellt, das Erzbischof Andreas Jakob in Auftrag gegeben hatte. Im Laufe der Zeit veränderte sich das Theater und wurde beschädigt. Daher wurde im Jahr 2010 entschieden, das Theater zu restaurieren und den Zustand von 1853 wiederherstellen zu lassen.
Heute zeigt das Theater den Alltag einer Kleinstadt. 107 starre und 138 drehende Holzfiguren stellen das Kleinstadtleben dar. Eine Walzenorgel sorgt für die musikalische Untermalung. Skulpturen, kleine Tuffsteingrotten und natürlich jede Menge Wasser geleiten den Besucher durch die Wasserspiele Hellbrunn bis zum Ausgang in den Hellbrunner Park.
Sie sollten die Wasserspiele Hellbrunn unbedingt mit einer Führung besuchen.
Lage/Anreise
Öffnungszeiten
28.-31. März, April: 9.30-17.30 Uhr
Mai, Juni: 9.30-18.30 Uhr
Juli, August: 9.30-19 Uhr
September: 9.30-18.30 Uhr
Oktober, 1. November: 9.30-17.30 Uhr